INSIDE INTERVIEW
Sauberer Sonnenstrom direkt vom Dach



Mit der Inbetriebnahme der neuen Photovoltaikanlage hat Wiens größtes Einkaufszentrum einen weiteren Meilenstein in Sachen Klima- und Umweltschutz gesetzt. In den vergangenen Monaten hat die Firma ENGIE im Auftrag des Donau Zentrums rund 3.500 hochmoderne Photovoltaikpaneele mit einer Gesamtfläche von rund 6.500 Quadratmetern montiert. Das entspricht in etwa der Größe eines Fußballfeldes und macht die Anlage auf dem Dach des Donau Zentrums zur größten Anlage auf einem Gebäudedach im gesamten Wiener Stadtgebiet. Die neue Photovoltaikanlage, gefördert aus Mitteln des Ökostromfonds für Wien, erreicht eine Nennleistung von rund 1.000 kWp (Kilowatt-Peak) und erzeugt jetzt im Vollbetrieb jährlich rund eine Million Kilowattstunden sauberen Strom, was dem jährlichen Stromverbrauch von etwa 250 österreichischen Privathaushalten entspricht. Dank dieser sauberen Stromproduktion erreicht das Donau Zentrum eine CO2-Einsparung von etwa 270 Tonnen pro Jahr.

Maßnahmen seit 2014
Die ersten Schritte in Sachen Klima- und Umweltschutz unternahm das Donau Zentrum bereits im Jahr 2014. Damals wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet, die nach wie vor in Betrieb ist und pro Jahr rund 170.000 Kilowattstunden sauberen Strom erzeugt. Darüber hinaus setzt das größte Einkaufszentrum Wiens auf verschiedenste Umweltschutzmaßnahmen wie etwa intelligente Lüftungsanlagen zur Wärme- rückgewinnung oder den Betrieb einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung. „Dem nicht genug, werden mit der Nachhaltigkeitsinitiative ,Better Places 2030‘ des Eigentümers und Betreiberunternehmens Unibail-Rodamco-Westfield die Klimaschutzbestrebungen weiter vorangetrieben und laufend neue Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausemissionen sowie für den verantwortungsbewussten Einsatz von Ressourcen gesetzt“, wie der hauseigene Energie-Manager Tobias Hovorka erklärt.

Photovoltaikpaneele mit einer Gesamtfläche von rund 6.500 Quadratmetern erzeugen auf dem Dach Strom für etwa 250 Haushalte.


„Unser Haus ist schon sehr effizient, aber es gibt noch weitere Ideen“

Energie-Manager Tobias Hovorka im Gespräch

Tobias, wie wird man zum Energie-Manager im Donau Zentrum?
Ich habe ein Masterstudium für erneuerbare Energiesysteme abgeschlossen. Vor dem Donau Zentrum und der Shopping City Süd habe ich für einen großen österreichischen Energieversorger gearbeitet.

Was sind deine Aufgaben, wenn du gerade keine Photovoltaik-Anlage installierst?
Andere Projekte wie etwa die Elektrotankstellen im Donau Zentrum; Energieeinkauf, Energieabrechnung der Mieter; Nachhaltigkeits- und Energieverbrauchs-Reporting, Gebäudezertifizierungen (z. B. BREEAM). Dazu bin ich auch erster Ansprechpartner in Energieangelegenheiten für z. B. Netzbetreiber, Gesetzgeber oder Mieter.

Gibt es Pläne, weitere Photovoltaik-Paneele zu montieren, oder ist das Dach des Donau Zentrums jetzt voll?
Nein, aktuell gibt es keine Pläne zu weiteren Ausbaustufen – das kann sich aber in den kommenden Jahren durchaus noch ändern.

Woher kommt sonst der Strom, der im Donau Zentrum verwendet wird?
Wir beziehen im Donau Zentrum 100 % erneuerbaren Strom. Der Großteil davon entfällt auf Wasserkraft. Der Rest auf Windenergie, feste und flüssige Biomasse, Photovoltaik und Biogas. Neben 100 % erneuerbarem Strom beziehen wir auch 100 % grüne Fernwärme von Wien Energie.

Welche neuen zusätzlichen Maßnahmen zur Reduktion der Treibhause- missionen werden noch gesetzt?

Unser Haus ist schon sehr effizient, dennoch haben wir noch weitere Ideen. 100 % LED-Beleuchtung, Verschattungsprojekte, um Kühlenergie zu sparen, Natural Ventilation, Wärmerückgewinnung der Lüftungen, hocheffiziente Kühlmaschinen sind nur einige davon.


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BETTER PLACES 2030:
Better Places 2030 befasst sich mit den wichtigsten Herausforderungen für Gewerbeimmobilien: dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft und nachhaltiger Mobilität, der vollständigen Integration von Geschäftsak- tivitäten innerhalb lokaler Gemeinschaften sowie der Stärkung des Blicks auf Nachhaltigkeit und Vielfalt. Better Places 2030 wurde 2016 ins Leben gerufen. Hauptziel ist, die CO2-Emissionen des Konzerns bis 2030 um 50 % zu senken.